Kirche St. Laurentius

Glaube bleibt – Räume bewegen sich

Wer von außen auf unsere Kirche und das Pirmin-Diehl-Haus blickt, könnte meinen: Ein neuer Anstrich würde genügen. Doch bei genaueren Hinsehen zeigt sich schnell – es braucht mehr als etwas neue Farbe. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen und zeigen deutliche Spuren der Zeit – technisch, energetisch und funktional.

Ein zentraler Baustein unseres pastoralen Konzepts lautet daher: Unsere Gebäude müssen zur heutigen Gemeinderealität passen. Viele Räume, wie etwa das stark sanierungsbedürftige Pirmin-Diehl- Haus, sind zu groß, zu aufwändig im Unterhalt oder entsprechen nicht mehr dem, was wir für ein lebendiges Gemeindeleben brauchen. Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wie können wir Kirche neu denken, ohne ihren Kern zu verlieren?

Genau hier setzt das spannende Projekt an. Gemeinsam mit dem Architekturbüro bayer | uhrig wollen wir neue Wege gehen. Die Idee dahinter: Unsere Kirche soll Sakralraum und Gemeinderäume unter einem Dach vereinen. Gottesdienste und Gemeinschaft rücken räumlich und inhaltlich näher zusammen. Damit entstehen neue Möglichkeiten, Kirche zu leben – zeitgemäß, offen und miteinander verbunden.

Räume bewegen sich: Unsere Kirche, wie wir sie kennen, wird sich in den kommenden Monaten verändern. Diese Zeit des Umbaus ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, als Gemeinde noch mehr zusammenzuwachsen. Wenn wir eines dabei lernen, dann das: Kirche ist nicht nur ein Gebäude aus Stein, sondern vor allem eine Gemeinschaft aus Menschen, die gemeinsam glauben, hoffen und anpacken. Schritt für Schritt entsteht ein Ort, der Liturgie und Leben neu zusammenbringt. Ein Ort, an dem Glaube erfahrbar bleibt – und Gemeinschaft neu wachsen kann. Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam zu gehen – mit Offenheit, Vertrauen und der Zuversicht, dass unsere Kirche dadurch noch mehr zu dem wird, was sie sein soll: ein Ort für alle.

Bautagebuch – aktuelle Arbeiten:

2025-12-02_Abbau-Empore (2)

Zum Ende des Jahres hat sich die Kirche nun fast vollständig geleert. Die bisherige Empore wurde abgebaut und Bilder sowie Kreuzweg sind sicher eingelagert, sodass sie in der neu gestalteten Kirche wieder einen Platz finden können.

2025-10_Abbau-Orgel (7)
Nachdem im September die Kirchenbänke den Weg nach Kroatien angetreten hatten, machte sich im Oktober unsere Zimnol-Orgel auf die Reise nach Rumänien.
2025-09_Kirchenbaenke (5)
Die Bänke werden in zwei Gemeinden in Kroatien gebracht und können dort weiterverwendet werden.
2025-06_Gottesdienstraum-PDH (4)
Während der Bauphase finden die Gottesdienste im Pirmin-Diehl-Haus statt, wo der große Saal im Obergeschoss entsprechend eingerichtet wurde.
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Untersuchung des Bogens zwischen Kirchenschiff und Chorraum
Baufortschritt St. Laurentius
Im Boden wurden an fünf Stellen etwa 60 x 60cm große Löcher geöffnet. Diese sogenannten „Schürfungen“ sind ca. 1m tief und dienen zur Prüfung der Gründung.
Baufortschritt St. Laurentius
Um den Boden erkunden zu können, werden in diesen Tagen tiefe Löcher gebohrt. 

Zur Geschichte der Kirche

Der Ort Hochspeyer wird schon 1221 als Pfarrei mit den Filialen Fischbach, Mölschbach und Sendelborn erwähnt. Die Pfarrkirche, die einst dem Heiligen Cyriakus geweiht war, ist mit einem Kreuzaltar auch im Wormser Synodale von 1496 verzeichnet. Als die Leininger in ihrem Gebiet die Reformation (1517-1648) einführten, wurde das Gotteshaus um 1560 lutherisch. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) war das Dorf verödet und menschenleer.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließen sich in Hochspeyer wieder zunehmend Katholiken nieder, sodass 1755 eine eigene Kirche errichtet werden konnte. Hundert Jahre später wurde nach Plänen des Baurats Tanera aus Speyer eine neue, größere Kirche gebaut, die bereits 1912 wegen der stark angewachsenen Bevölkerung nach Entwürfen des Ministerialrates Ritter von Perignon erweitert werden musste.

Textquelle: Westpfalz.wiki